Ich bin mir nicht ganz sicher, ob meine Unterscheidung so stichhaltig ist, aber in meinem Denken gibt es Figuren, die eine Veränderung durchlaufen. Man kann sie auch Helden oder Protagonisten nennen. Und dann gibt es Katalysatoren, also solche Figuren, die eine Veränderung beschleunigen, aber selbst keine nennenswerte Veränderung durchmachen. Übrigens meine ich mit Veränderung einen emotional aufgeladenen Übergang aus einer Not in einen neuen Balance-Zustand der Hauptfigur(en). Eigentlich wollte die Geschichte von Helene und Nicolas ohne Katalysatoren erzählen. Es kann aber sein, dass das zu undramatisch lange dauert. Deswegen denke ich darüber nach, sie wirklich Besuch bekommen zu lassen. Aktuell heisst der Besuch Michelle und ist eine Studienkollegin. (Bitte nicht enttäuscht sein, wenn sich das noch ändert.)
(...) Michelle Ihr wohnt ja geil! Helene Das ist Teil von Nicolas' Installation. Michelle Klar. Nick, altes Haus, immer noch künstlerisch unterwegs? Nicolas Was machst du hier? Michelle Mein Ex hat mich rausgeschmissen. Helene Wie hast du es an den Kontrollen vorbei geschafft? Michelle Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Helene Wann haben wir uns bloss das letzte Mal... Michelle Puh, das war... Mindestens... Nicolas 12 Jahre. Michelle Auf Nick ist Verlass. Das war schon immer so. Helene Er hat es lieber, wenn man ihn Nicolas nennt. Michelle Ach so? Helene Stimmt doch, Nicolas? Nicolas Wie bitte? (...)