Warum Regenwürmer?

Ein Probeleser des Stückes fragte mich, wie ich auf Regenwürmer gekommen sei. Ehrlich gesagt, weiß ich das nicht. Aber ich habe gute Gründe gefunden, die Regenwürmer im Text zu behalten. 
Einerseits habe ich tatsächlich einmal im Balkonkasten Regenwürmer gefunden. Während des Lock-downs fehlte mir, wie wahrscheinlich vielen Städtern, ein Garten. Die Blumenkästen wurden dadurch noch wichtiger.
Andererseits nutzt Willard Gaylin Regenwürmer, um Freuds Triebtheorie zu widerlegen. Wenn Sexualität die Haupttriebfeder menschlichen Handelns wäre, wäre der Mensch gebaut wie ein Regenwurm: Mit einem anderen Geschlecht am jeweils anderen Ende, so dass sich der Regenwurm mit jedem anderen Regenwurm oder zur Not auch mit sich selbst paaren kann. Ich finde diese Beweisführung amüsant genug, um den Regenwurm als Symbol der Sexualität

Helene	Und was essen wir jetzt?
Nicolas versucht zu antworten. Helene läuft auf und ab. Dabei verteilt sie Spuren der übergekochten Weizenkörner.
Nicolas	Regenwürmer.
Helene	Nie im Leben.
Nicolas	Dann schlag etwas anderes vor.
Helene	So schlimm ist es auch noch gar 
                nicht. Ich halte das schon aus.
Nicolas	Wir könnten sie auf dem 
                Lampenschirm rösten.
Helene	Nein.
Nicolas	Dann mach ich das eben alleine.
Stille.
Helene 	Wir waren Vegetarier.
Nicolas	Wie kommst du darauf?
Helene 	Wir können keine Regenwürmer 
                essen.
Nicolas	Ich war gegen Massentierhaltung. 
                Regenwürmer aus Massen-
                tierhaltung gibt es nicht.
Helene	Musst Du immer recht haben?
(...)